Grosse Stimmen an der Muisiglanzgmeind
Der Regen derletzten Tage hat das Gelände an der Oberau in Wolfenschiessen in ein «würdiges» Festivalgelände verwandelt. Wie so oft in diesem nassen Sommer hat es auch dieses Wochenende immer wieder geregnet und die imposante Bergkulisse des Engelbergertals verschwand in dunkelgrauen Wolken.
Am Samstag stimmten die guten Wetteraussichten das OK der Muisiglanzgmeind aber positiv. Und offenbar auch das Publikum, wie sich am Vorverkauf zeigte. Hunderte Gäste ha- ben sich noch in letzter Minute einen Tagespass gesichert. Um für die Festivalbesuchenden gewappnet zu sein, wurden mehrere Strohballen auf dem Areal verteilt, sodass die Gäste nicht im «Plurp» stecken blieben.
Bereits im Zug, welcher mit dem Ticket kostenlos benutzt werden konnte, waren meist nur Gummistiefel und Wanderschuhe zu sehen. Das Ziel dieser Passagiere war wohl klar: die Muisiglanzgmeind in Wolfenschiessen. Die Konzerte auf der Hauptbühne eröffneten am Samstag die Lokalmatadoren Al-Berto & The Fried Bikinis aus Engelberg. Mit ihrem Surf-Rock brachten sie das Strandfeeling nach Wolfenschiessen – und der Schlamm war schon beinahe vergessen. Der Gig vom Zürcher Musiker ZID musste aus gesundheitlichen Gründen bereits am Morgen abgesagt werden. Doch auch hier hat das OK flexibel reagiert und noch vor dem Mittag eine neue Band auf der Titlis-Talent-Stage platziert. Das Pop-Duo Run aus Luzern sprang ein und hatte sichtlich Freude am Auftritt.
Mit dem Auftritt von Joya Marleen wurde dann die Messlatte für den Samstag gesetzt. Viele Besucherinnen und Besucher strömten beim energiegeladenenKonzert vor die Haupt- bühne. Mit ihrem neusten Hit «Fire» zog die 21-jährige Ost- schweizerin gleich alle in ihren Bann. Sofort war das Publikum Feuer und Flamme. Die Zwillingsbrüder von Amistat setzten den musikalisch vielseitigen Abend fort. Die Headline Show wurde schliesslich vom Zürcher Rapper EAZ dominiert. Dieser holte mit seiner Band das durchmischte Publikum vom ersten Ton an ab.
Die angestrebten 11'000 Besuchenden wurden leider verfehlt. Doch das OK bleibt optimistisch, das Festival mit einem positiven Ergebnis abzuschliessen.
Das sagen die OK-Mitglieder beim Aufräumen zur Muisiglanzgmeind 2024
Die Muisiglanzgmeind ist vorbei. Wie geht es euch? Welche Bilanz zieht ihr?
Daniel: Wir sind extrem stolz, was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben. Aber natürlich sind wir inzwischen auch ziemlich müde. Der Schlaf kam für alle Verantwortlichen in den letzten Tagen ein bisschen zu kurz.
Flavio: Die Feedbacks der Gäste waren überwältigend. Es tut allen Beteiligten gut, wenn wir sehen, dass unser Festivalkonzept so gut ankommt und auch die Bands den positiven Vibe aufnehmen. Zu den genauen Zahlen können wir uns noch nicht äussern, dafür braucht es sicher noch ein paar Tage.
Wie läuft der Abbau?
Adrian: Die Abbau- und Aufräumarbeiten haben mit dem letzten Stück vom DJ morgens um 4 Uhr begonnen. Seither sind wir bestrebt, das Areal so schnell wie möglich wieder in den Originalzustand zu verwandeln. Bis am Mittwoch sollten alle Lieferanten das Material abgeholt haben.
Wie viele Leute haben über all die Tage den Weg nach Wolfenschiessen gefunden? Seid ihr mit dem Ergebnis zufrieden?
Tino: Wir haben die Marketing- bemühungen in unseren Nachbarkantonen deutlich verstärkt, was zu einer Steigerung der Gäste aus Obwalden und Luzern führte. Schön zu sehen war, dass wir schweizweit Tickets verkaufen konnten – wohl nicht zuletzt dank namhafter Bands. Die angestrebten 11'000 Gäste haben wir leider verfehlt.
Angela: Ob die Rechnung am Schluss stimmt, wird sich zeigen. Die niedrigeren Ticketverkäufe müssten von den Einnahmen der Festwirtschaft aufgefangen werden. Das Publikum war aber bemüht, mit Hunger und Durst nach Wolfenschiessen zu kommen.
Welche Rolle hat das Wetter gespielt?
Urs: Das Wetter ist der Faktor, den wir nicht beeinflussen können. Wir glauben aber, dass besonders die Wettervorhersagen am Freitag die Gäste vom Besuch der Muisiglanzgmeind abgehalten haben. Mit dem Headliner Dabu Fantastic war eine der wohl zur Zeit angesagtesten Schweizer Bands zu Gast. Das Konzert war dann auch entsprechend gut besucht. Über den ganzen Tag verteilt, wäre aber sicher mehr drin gelegen.
Wann ist die nächste Muisiglanzgmeind?
Silvia: Das Festival findet im zwei-Jahres-Rhythmus statt. So- mit wäre die nächste Ausgabe 2026.Mit der Iheimisch und der Teffli-Rally finden dann aber bereits zwei gewichtige Veranstaltungen im Kanton statt. Wir werden in den nächsten Tagen weiterinformieren.